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Ahorn - Verwendung

Vom Handel wird Ahornholz Rund- und Schnittholz sowie in Form von Furnieren angeboten. Es ist in erster Linie ein gesuchtes Holz für Ausstattungszwecke im Möbelbau und im Innenausbau. Insbesondere waren in 50er bis Mitte der 60er Jahren Zeiten der Moderichtung "helle Hölzer" schlichte wie auch geriegelte Ahornfurniere sehr begehrt für Schlafzimmermöbel, Fronten und Türen von Schränken, Wohnzimmerbüfetts und Klein- möbeln sowie für Tonmöbel. Ebenso wurde Ahorn bei dunkleren Möbeln (z. B. aus Nußbaum) gerne als Kontrastholz in Form von hellen abgesetzten Kanten, eingelegten Zierleisten oder -streifen (Adern) verarbeitet. Nicht zuletzt wegen seiner angesprochenen Tendenz zum relativ raschen Vergilben ist aber der Einsatz des Ahorns für großflächige naturfarbenbelassene Außenfronten im Möbelbau stark zurückgegangen. Doch wird er nach wie vor als hochwertiges Furnier vielfältig im Möbelbau verwendet, wobei die Oberflächen bevorzugt pastellfarben eingefärbt werden und man z. B. von "Ahorn lachs" oder "Ahorn charnpagner" spricht.

Im gehobenen Möbelbau greift man für die Innenauskleidung ebenfalls gerne auf Ahorn zurück. Als Massivholz eignet er sich insbesondere für die Einrichtung von Küchen. Ferner dient Ahornholz dem Kunsttischler für die Herstellung feiner und feinster Möbel, wobei es auch für Einlegearbeiten (Intarsien) vielfach Verwendung findet. Aufgrund seiner guten Beiz-, Färb- und Polierbarkeit eignet es sich gut zur Imitation anderer Edellaubhölzer wie z. B. Ebenholz und Nußbaum.

Eine spezielle Verwendungsart des Ahorns sind aus Vollholz hergestellte Tischplatten insbesondere für Wirtshaustische. Massiv wird Ahorn ferner zu Beinen und Lehnen von Stühlen und Sesseln verarbeitet, während für die Sitzflächen von Stühlen Ahornsperrholz eingesetzt wird. Im Innenausbau wird Ahorn als Furnier (gemessen oder geschält), als Sperrholz und massiv für Wand- und Deckenverkleidungen, Vertäfelungen, Sichtblenden, Türfüllungen usw. verwendet. Ahorn-Parkett gilt nicht nur als besonders wertvoll, sondern zeichnet sich durch einen hohen Abnutzungswiderstand aus, der Literaturangaben zufolge höher als bei Eichen- und Buchenholz ist. Vorzüglich geeignet ist Ahorn auch für den Treppenbau, und zwar gleichermaßen für Setzstufen, Handläufe und (gedrehte) Geländerteile.

Ahorn ist ein sehr geschätztes Holz für Drechsler-, Schnitz- und Bildhauerarbeiten. Auch findet es vielfältig Verwendung für Haus- und Küchengeräte (z. B. Frühstücks-, Schneid- und Servierbretter, Löffel, Fleischklopfer, Quirle, Nudelhölzer) sowie für zahlreiche Kleinartikel, wie überhaupt die Holzwarenindustrie bei der Herstellung von Artikeln, die weder gestrichen noch poliert werden, sondern im natürlichen Zustand verbleiben, gerne auf Ahornholz zurückgreift. So gehört Ahorn auch bei Spielwaren zu einer häufig genutzten Holzart. Seit alter Zeit dient ausgesuchtes Bergahornholz sowohl als Zier- als auch als Resonanzholz zur Herstellung von Musikinstrurnenten. Bei Streichinstrumenten wie Geigen, Bratschen oder Violoncellos werden die Böden, Sei- tenteile, Zargen, Hälse und Stege aus Ahornholz gearbeitet, wobei ausschließlich feinringiges und speziell für die Böden gerieseltes, absolut fehlerfreies Holz, das überwiegend aus dem Gebirge stammt, verwendet wird.


Mikroquerschnitt im Maßstab 15: 1

Auch Blasinstrumente (Flöten, Fagotte) und die Kanzellen- Körper von Mundharmonikas sind häufig aus Ahorn gefertigt. Als weitere Verwendungsbereiche können angeführt werden: die Herstellung von Biegeformteilen, Meß- und Zeichengeräten, Schuhmacherleisten und -stiften, Sportgeräten, Gewehrschäften, Peitschenstielen, Spa- zier- und Schirmstöcken, Riemenscheiben, Mangelwalzen in der Textilindustrie und Drucktypen in der Gebrauchsgraphik zur Anfertigung von Plakatschriften. Beste Eignung besitzt Ahornholz ferner als Modellholz in der Metallgießerei wie auch als Metall- und Ölholz für den Maschinen- und Gerätebau.


Lange Zeit wurden die im Tapetendruck benötigten Druckwalzen, mit denen auf Rotationsdruckmaschinen die Tapeten bedruckt werden, aus Ahorn hergestellt, bevor wegen zu hoher Herstellungskosten Metall, Gummi und Kunststoff das Holz verdrängten. In früherer Zeit spielte Ahornholz auch in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle. So wurden die Holzteile von Eggen und Pflügen sowie Stiele, Schaufeln, Rechen, Dreschflegel usw. gerne aus diesem Holz hergestellt. Ebenso wurde es in der Wagnerei fürWagengestelle, Rungen, Deichseln, Radnaben und Speichen oder Felgen benutzt. Wie bereits betont wurde, wird allgemein der Bergahorn dem Spitzahorn vorgezogen. Dies gilt insbesondere für alle Verwendungszwecke, bei denen es auf die Schönheit des Holzes ankommt, wie z. B. bei der industriellen oder handwerklichen Herstellung von Möbeln, Musikinstrumenten, Haushaltsgegenständen und allen Holzwaren, die eine helle Farbe behalten sollen. Aufgrund seines besseren Schwindverhaltens eignet sich Bergahorn auch besser als Modellholz für die Verwendung im Maschinenbau und für eine massive Verarbeitung. Für Verwendungszwecke, bei denen besonders Festigkeit verlangt wird, ist Spitzahorn die bessere Holzart, wie z. B. für die Herstellung von Werkzeugen, Stielen, Hobelkästen, Werkzeugbänken, Gewehrschäften, Spazier- stöcken, Schlittenkufen oder im Wagenbau. Das sehr zähe und feste Holz des Feldahorns eignet sich insbesondere für Axt- und andere Werkzeugstiele. Vor allem liefert der Feldahorn aber maserwüchsige Stamm- und Wurzelabschnitte für Furniere, Intarsien, . Schnitz-, Drechsel- und Kunsttischlerarbeiten sowie Ulmer Pfeifenköpfe.