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Pappel - Eigenschaften


Einleitend ist festzustellen, daß in der praktischen Holzverwendung üblicherweise nicht zwischen den verschiedenen Pappelarten und -sorten unterschieden wird, da zwischen ihnen kaum gravierende Unterschiede hinsichtlich der physikalischen und mechanisch-technologischen Eigenschaften bestehen. Hinzu kommt, daß die Art- und Sorten- unterschiede in weitem Rahmen durch den Einfluß der Wuchsbedingungen veränderlich sind. Lediglich die Aspen genießen für spezielle Verwendungsarten eine höhere Wertschätzung, was vor allem auf die fehlende Kernfärbung und auch auf die etwas höhere Rohdichte zurückzuführen ist.

Das Holz der Pappel ist sehr weich und gehört mit mittleren Rohdichten von -0,40 bis knapp 0,50 g/cml bezogen auf 12 bis 15 % Holzfeuchte zu den leichtesten unter den einheimischen Laubholzarten. Es schwindet nur mäßig und besitzt nach der Trocknung ein gutes Stehvermögen. Den niedrigen Rohdichtewerten entsprechen geringe absolute Festigkeitswerte, die unter den Werten anderer Holzarten liegen. Setzt man jedoch die Festigkeitswerte ins Verhältnis zur Rohdichte anderer Holzarten, kann das Pappelholz dem Vergleich mit diesen durchaus standhalten. Auffallend hoch ist der Abnutzungswiderstand des Holzes, der durch die Faserverfilzung an der Holzoberfläche bzw. den Reibflächen verursacht wird. Pappelholz gilt als splitterfest.

Im Vergleich zu anderen Laubhölzern ist es leicht, im Vergleich zu Nadelhölzern weniger leicht spaltbar. Der Witterung ausgesetzt wie auch unter Wasser ist Pappelholz nur von geringer Dauerhaftigkeit. Charakteristisch für alle Pappeln ist ein auffällig hoher Feuchtigkeitsgehalt, der sich bereits durch das hohe Frischgewicht verrät. So ist im Kernbereich frisch gefällter Stämme in Abhängigkeit von den Sektionen mit einem mittleren Wassergehalt zwischen 120 % (Weißpappeln), 145 % (Balsampappeln) und 185 % (Schwarzpappeln) zu rechnen. Bei den Schwarz- und Balsampappeln ist das Kernholz um rund 60% feuchter als das Splintholz, während bei den Pappeln der Sektion der Weißpappeln Splint- und Kernholzfeuchte kaum voneinander unterschieden sind, was bei der Trocknung zu berücksichtigen ist. Die Trocknung wirft im allgemeinen keine Probleme auf, da das Holz kaum zum Reißen und Werfen neigt. 16. Pappelholz wurde und wird heute noch u. a. für die Herstellung von Backbrettern und Zeichentische eingesetzt. Industrielle Verarbeitung von Pappelholz für Zündhölzer, Lagerplatz, Ablängen der entrindeten Stämrne; Schälfurniere; Rohzündhölzer zur Weiterverarbeitung; Zündhöl- zer beim Trocknen

Wegen der hohen Anfangsfeuchtigkeit ist jedoch recht langsam auf die Gebrauchsfeuchtigkeit herunterzu- trocknen, wobei zu Beginn der technischen Trocknung die Trocknungstemperaturen 60' bis 70' C nicht übersteigen sollten. Auch kann die fehlerfreie Trocknung durch stärkeres Zugholz- vorkommen erschwert werden. Pappelholz kann mit scharfen Werkzeugen zumeist leicht und sauber bearbeitet werden. So läßt es sich gut sägen, schälen und Messern, wie auch die weitere Be- und Verarbeitung problemlos ist. Bei höheren Zug- holzanteilen bilden sich allerdings störende wollige Oberflächen. Auch breitringige Ware läßt sich weniger glatt aufarbeiten. Die schneidenden Werkzeuge müssen daher genau eingestellt worden und gut geschärft sein. Sei Sägen ist ein etwas weiterer Schrank als sonst üblich zu wählen.

Im übrigen läßt sich frisches Holz leichter verarbeiten als trockenes. Bei letzterem führen filzige Sägespäne zu starken Reibungen und zur Erhitzung der Sägeblätter. Frische Pappelstämme können wegen des erwähnten hohen Wassergehaltes ohne vorherige Wasserlagerung und Dämpfung geschält werden. Pappelholz läßt sich gut verleimen wie auch befriedigend nageln. Ebenso ergeben sich bei der (Dberflächenbehandlung keine Schwierigkeiten. Das Holz ist gut zu beizen, jedoch weniger gut zu polieren.