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Speierling - Eigenschaften



Aufgrund des nur äußerst geringen Anfalls des selten vorkommenden Speierlings sind seine physikalischen und mechanisch- technologischen Eigenschaften bislang wissenschaftlich nicht untersucht worden. Entspre- chend gibt es auch keine Kennwerte über die Bruchfestigkeiten, die Schwindmaße und sonstigen wichtigen Eigenschaften. Die in der Literatur zu findenden Angaben beruhen auf Erkenntnissen aus dem 19. Jahrhundert, wie sie zum Beispiel bei HEMPEL und WILHELM (1889) nachzulesen sind.

Der Speierling liefert ein feinfaseriges, hartes und festes Holz. Zurückgehend auf die bereits zitierten Autoren HEMPEL und WILHELM wird die mittlere Rohdichte vielfach mit 0,88 g/cm, bezogen auf lufttrockenes Holz (Holzfeuchte ca. 15 %) angegeben. Teilweise wird diese Angabe auch fälschlich auf das Darrgewicht bezogen und der Speierling als schwerstes einheimisches Holz herausgestellt. Richtiger ist es jedoch, von einer niedrigeren mittleren Rohdichte in einer Größenordnung von etwa 0,80 g/CM3 bezogen auf eine Holzfeuchte von 12 bis 15% auszugehen, wie auch vereinzelt in der Literatur vermerkt wird.

Damit ist die Rohdichte des Speierlings vergleichbar mit derjenigen der Hainbuche, die eine mittlere Rohdichte von 0,83 g/cml aufweist und allgemein als schwerstes unter den einheimischen Nutzhölzern gilt. Im übrigen gibt es unter unseren Gehölzen tatsächlich deutlich schwerere Hölzer, wie z. B. Liguster (rN 0,92-0,95 g/CM3 oder Kornelkirsche (rN 0,88-1,03 g/CM3), wobei es sich jedoch um Sträucher oder nur kleine Bäume handelt.

Aus der hohen Rohdichte resultieren neben großer Härte sehr gute Festigkeitseigenschaften. Zudem ist das Holz des Speierlings sehr zäh und nur schwer spaltbar. Daher gehörte er früher im Maschinenbau zu den bevor- zugten Holzarten für die Herstellung von stark auf Stoß und Reibung beanspruchten Teilen. Der Speierling zählt zu den relativ stark schwindenden Holzarten.